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Den Controller selbst in die Hand nehmen: so funktioniert Gaming-PR

In wenigen Tagen ist es wieder so weit. Menschenmassen werden auf das Messegelände in Köln strömen, um eine der am schnellsten wachsenden Messen der Welt zu besuchen: die Gamescom. Letztes Jahr feierten rund 370.000 internationale Fans das vielfältige Gaming-Universum auf der weltweit größten Spielemesse. Dass Gaming als Unterhaltungsform schon längst in der obersten Liga mit Film, Musik etc. mitspielt, ist kein Geheimnis mehr. Das hat selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel erkannt, die vor zwei Jahren die Gamescom selbst eröffnete. Und allerspätestens seit dem Preisgeld von drei Millionen Dollar für den Gewinner der diesjährigen Fortnite-Weltmeisterschaft kann man den Stellenwert des E-Sports auch nicht mehr wegdiskutieren.

Fakt ist: Der Markt boomt und viele Agenturen reißen sich entsprechend um Kunden im Gaming-Bereich. Für eine erfolgreiche PR-Strategie im Gaming-Bereich bedarf es allerdings ein paar Tipps und Tricks.

#1 Wissen, wovon man spricht

Wer heutzutage zum ersten Mal mit dem Thema Gaming konfrontiert wird, fühlt sich womöglich überfordert. Noch vor 15 Jahren gab es keine Begriffe wie „E-Sport“ oder „Streamer“ und der Gedanke, dass Leute durch Computerspielen ihren Lebensunterhalt verdienen konnten, hätte absurd gewirkt. Heute ist all das aber Realität und steht im Mittelpunkt der Gaming-Branche. Umso wichtiger ist es, dass Berater ganz genau verstehen, was eigentlich hinter diesen Begriffen steckt. Zugegebenermaßen ist das nicht immer ganz einfach, wenn man bedenkt, dass die Branche selbst noch sehr jung ist und immer noch heftig über die Definition von E-Sport diskutiert. Fakt ist: Gamer wollen (und müssen!) ernst genommen werden und deshalb reicht ein oberflächliches Halbwissen schlichtweg nicht aus.

#2 Zielgruppe kennen

Surprise, surprise – um die richtigen Geschichten erzählen zu können, muss man natürlich wissen, wer zuhört. Das ist PR 101. In der Gaming-PR ist dies allerdings absoluter Dreh- und Angelpunkt, denn die Branche ist zu hundert Prozent Community-getrieben. Berater müssen – oft im wahrsten Sinne des Wortes – die Sprache der Gamer sprechen, um sie zu erreichen. Und diese kann für Außenstehende zunächst als ein Rätsel erscheinen. Besonders wichtig: Welche Spiele werden gerade gespielt? Wer sind die populärsten Streamer? Und welche Memes sind im Trend? Besonders letzteres mag vielleicht albern klingen, aber diese Dinge definieren die Community – und auf diese kommt es schließlich an. Für Berater bedeutet das: Twitch anstatt Netflix. Reddit anstatt Instagram. Und TwitchCon anstatt OMR.

#3 Influencer anvisieren

Mit Influencern zu arbeiten, ist die naheliegende Weiterführung des Community-Gedanken. Wer lenkt die Branche? Die Community. Wer ist die Community? Influencer. Das Besondere an Influencern in der Gaming-Branche ist, dass sie in der Regel auf wesentlich mehr Kanälen Content verstreuen als herkömmliche Influencer. Somit können Kooperationen gleichzeitig auf bis zu acht verschiedenen Kanälen laufen: Twitch, YouTube, Twitter, Instagram, TikTok, Snapchat, Facebook, Reddit. Außerdem sind Influencer im Gaming-Bereich besonders kooperationsfreudig. Viele identifizieren sich tatsächlich mit bestimmten Herstellern und Produkten. Das macht die Kooperation nicht nur einfacher, sondern auch wesentlich authentischer. Auch hier gilt: So gut es geht in die Community eintauchen und verstehen, welche Streamer oder Influencer zu welcher Marke passen.

#4 Events besuchen

Wer selbst noch nie einen Controller in der Hand hatte und sonst auch keinen Berührungspunkt zur Thematik hat, der sollte im Sinne einer erfolgreichen Kundenberatung – zumindest als Zuschauer –einmal in die Gaming-Welt eingetaucht sein. Selbstverständlich kann man alle großen E-Sport-Events und Turniere auf Twitch verfolgen. Wer aber ein bisschen mehr Zeit investieren kann, sollte sich zumindest überlegen, persönlich ein E-Sport Event zu besuchen. Mit einer LAN-Party im Keller vom Cousin ein paar Straßen weiter hat das nun wirklich absolut nichts mehr zu tun: Das Finale der 2015 League of Legends World Championship fand im ausverkauften Madison Square Garden in New York statt. Events wie diese hautnah zu erleben, hilft zu verstehen, welche Emotionen und Leidenschaft diese Branche ausmachen – und die besten Geschichten, die wir als PR-Berater für Gaming-Kunden schreiben können, basieren genau darauf. Wenn es für New York dann doch nicht ganz reicht, gibt es seit diesem Jahr auch noch die TwitchCon EU in Berlin.