Mit Technologien, Storytelling und Kunst Menschen- und Umweltrechte fördern
Laura François, Gründerin von Actually People, über den positiven Einfluss von NFTs auf soziale Herausforderungen
Seit sie für einige Jahre in Südasien gelebt hat, beschäftigt sich Laura François mit Fragen sowohl rund um das Zusammenspiel von Menschen- und Umweltrechten als auch Migrationsmustern. In diesem Zusammenhang kam sie auch mit Web3-Konzepten wie dem dezentralisierten Identitätsnachweis in Berührung.
Diese Erfahrungen prägen heute ihr Engagement, welches vor allem darin besteht, eine Antwort auf die folgende Frage zu finden und zu verbreiten:
Wie können wir moderne Technologien, Storytelling und Kunst nutzen, um Menschen- und Umweltrechte zu fördern?
Web3: Wir sind auch nur Menschen
Für Laura bot das Konzept des Web3 viele neue Möglichkeiten, zwischenmenschliche Interaktionen und Beziehungen auf empathische Weise herzustellen – Grund genug, mit Actually People ihre eigene Community zu gründen.
Dieses Projekt entstand aus einer Kollaboration mit Art Helps heraus, einer Non-Profit-Organisation die Kunstprojekte in Krisengebieten durchführt und Menschen einen Ort gibt, an dem sie sicher und frei ihre Kreativität ausleben können. Laura plante damals, diese Arbeit mithilfe des Web3 und dezentralisiertem Fundraising zu unterstützen und zu finanzieren.
Doch kurz bevor es losgehen konnte, brach in der Ukraine der Krieg aus. Gemeinsam richteten Actually People und Art Helps ihre Zusammenarbeit neu aus und schufen einen Raum für Betroffene des Krieges, in dem sich Künstler:innen sowohl physisch als auch digital austauschen und kreativ sein können.
Mit NFTs den guten Zweck finanzieren
Natürlich mussten beide Organisationen einen Weg finden, um dieses Projekt auch in finanzieller Hinsicht verwirklichen zu können. Lauras Meinung nach ist die dezentrale Finanzierung durch NFTs ein logischer Schritt, der mehrere Vorteile mit sich bringt: Zum einen lässt sich dadurch eine Architektur schaffen, die eine dauerhafte Finanzierung ermöglicht.
Zum anderen entsteht dadurch ein Gemeinschaftsprojekt, das gemeinnützige Arbeit fördert und gleichzeitig einen finanziellen Wert hat. Auf diese Weise kann sich Art Helps auf seine Haupttätigkeit – das Abhalten von Kunst-Workshops – konzentrieren.
Mit jedem Kauf eines NFTs kann der Kreativraum, wie beispielsweise jener in der Ukraine, noch ein bisschen länger existieren. Käufer erhalten zudem einen transparenten Einblick in die Einkaufsliste von Actually People und können so nachvollziehen, wohin ihre Spenden fließen – sei es in Farben, Glühbirnen und so weiter.
Actually Peoples erste NFT-Sammlung entstand während der Zusammenarbeit mit Art Helps sowie etwa 50 Kindern, die aus der Ukraine, Syrien und Ägypten nach Deutschland geflüchtet sind. Im Rahmen des Kunst-Workshops kreierten sie eine Reihe von Figuren, die ihren persönlichen kreativen Funken verkörpern. Diese Personifikationen wurden in eine NFT-Serie umgewandelt und erhielten den Namen The Creative Ones. Sobald jemand ein solches NFT erwirbt, beantwortet die Person ein paar Fragen, sodass ihr Creative One zu einer Spiegelung ihrer selbst wird und sie am Ende eine Personifikation von sich selbst erhalten.
Laura gibt zu: Die Idee ein digitales Projekt umzusetzen, das einen echten Einfluss auf das reale Leben haben soll, war anfangs einschüchternd für sie. Dennoch ist es ihrer Meinung nach notwendig, dass dezentrales Fundraising bereits heute funktioniert, um zukünftige soziale und umweltbezogene Herausforderungen zu meistern.