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Web3: A New Promised Land?

Georg Loewen

Industry Marketing | Digital | Search | Social

Greg Sherwin, Alexia Maddox und Will Fan über Dezentralisierung, die Einführung des Web3 und die Bedingungen, die dort vorherrschen müssen

In der zweiten Woche bereicherten gleich drei Gäste unsere Reise durch das Web3: Greg Sherwin, Experte für menschenzentrierte Technologien, Alexia Maddox, Sozialwissenschaftlerin und Forscherin am RMIT Blockchain Innovation Hub, sowie Will Fan, Mitbegründer und CEO von NewCampus. Die drei Expert:innen tauschten sich über ihre Standpunkte zu verschiedenen Web3-Themen aus:

  1. Den Einfluss des Web3
  2. Den Herausforderungen des Web3
  3. Und den Strategien im Rahmen der Einführung des Web3 sowie den Lernmöglichkeiten

Der Einfluss des Web2 aufs Web3

Wirtschaftliche und finanzielle Schwächen – das sind nur einige der Probleme, die dem Web2, der aktuellen Form des Internets, innewohnen. Mit dem Übergang ins Web3 besteht das Risiko, sämtliche Herausforderungen des Web2 mitzunehmen. Denn das Web3 sorgt aufgrund der fehlenden Regulierung nicht automatisch für eine inklusivere Umgebung oder Interaktionen– oftmals ist sogar das Gegenteil der Fall.

Hinzu kommt, dass immer noch unklar ist, , ob wir wirklich bereit für den Schritt in Richtung Dezentralisierung sind – und ob wir es schaffen, die Machtverhältnisse neu zu verteilen.

Mit diesen Punkten aus der Geschichte des Internets gab uns Greg Sherwin Stoff zum Nachdenken: Von frühen Netzwerken, die ursprünglich für die Dezentralisierung gemacht waren, über die Geburt der sozialen Medien im Web2 bis hin zum Web3 und „Make Decentralization Great Again“: Greg stellte grundlegende Fragen, die mit der Evolution des Internets einhergehen.

„Steht das Web3 im Dienste der Menschen oder lassen wir es zu, dass der Kapitalismus dies umkehrt?“ Das ist die zentrale Frage, die Greg aufwirft und führt weiter aus:. „Es scheint, als würden diese Faktoren parallel bestehen – vor allem wenn es darum geht, zu hinterfragen, wie Menschen im Web3 bewertet und belohnt werden und wie sich Macht und Einfluss verteilen. Beinahe so, wie in uns bereits bekannten historischen Strukturen beispielsweise in einer Oligarchie.“

Vitalik Buterin, Mitgründer und konzeptioneller Erfinder der Kryptowährung Ether sowie des Blockchain-Netzwerks Etherum, bezeichnet letzteres als Plutokratie. Also als eine Herrschaftsform, in der Vermögen die entscheidende Voraussetzung für die Teilhabe an der Herrschaft ist (Herrschaft des Geldes).

Wer wird im Web3 also als Gewinner:in, und wer als Verlierer:in hervorgehen?

Die Einführung des Web3

Wohin führen Verhaltensentwicklungsmodelle im Web3 wirklich? Was bewirken zum Beispiel Beteiligungs- oder Finanzanreize?

Alexia Maddox stellte uns zum einen die Hürden vor, denen man im Web3 und während seiner Einführung begegnet. Zum anderen beleuchtete sie die Formen des Social Engineerings des menschlichen Verhaltens im Web3.

Auch sie warf jede Menge Fragen auf: Führen Beteiligungs- und Finanzanreize zu einem positiven Entscheidungsfindungsprozess? Oder zu einer kollektiven Beteiligung? Werden wir in der Lage sein, Werte wie geplant in die Projekte zu überführen, die über diese Plattformen umgesetzt werden? Ist es möglich, diese Modelle zu hacken und können wir sie davor beschützen?

Das Lernen im Web3

Inwiefern ist das Web3 für Führungskräfte relevant? Und wie finden sie in diese Thematik hinein? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Will Fan.

Da es vor allem die jüngere Generation ist, die die Federführung im Web3 und besonders im Bereich der NFTs übernimmt, mangelt es seiner Meinung nach oftmals an Business-relevanten Kompetenzen und Erfahrungen, um angemessen auf die wachsenden Herausforderungen zu reagieren. Der Web3-Talentpool ist zwar groß, doch die Frage ist: Wie gliedert man diese Talente am besten ein?

In einem gemeinsamen Abschlussgespräch am Donnerstag diskutierten Greg, Alexia und Will den Bedarf eines Wissensnetzwerks, das Menschen helfen soll, sämtliche Aspekte des Web3 schnell und einfach kennenzulernen und zu verinnerlichen. „Die Blockchain ist ein Gemeingut“, kommentierte Alexia. Es bräuchte einen „Archivar“, der historische Aufzeichnungen des Ökosystems zusammenträgt und der Community zugänglich macht. Greg betonte, dass es wichtig sei, „weise Ältere“ als Antwort auf die junge Führungsgeneration im Web3 einzuberufen.

In die Vorträge zum Web3 reinhören:

Alexia Maddox‘ persönliche Leseempfehlung:

Scott Meyers Untersuchung zu Pädagogik im Web3: „Meyers beleuchtet vor allem Lehrmethoden anhand von Web3-Beispielen, stellt jedoch auch innovative Ideen für Hands-on-Erfahrungen im Web3 für Studenten vor.“