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En garde, Corona! Wie Daten uns im Kampf gegen Krankheiten und Pandemien unterstützen können

Linda Buch

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Alle Jahre wieder… kommen im Winter nicht nur die Festtage, sondern auch Infektionskrankheiten wie die Grippe oder das Norovirus. In diesem Jahr tritt sogar noch COVID-19 auf den Plan, weshalb wir uns erneut inmitten verschärfter „Lockdown“-Beschränkungen befinden, die sich an jenen aus dem Frühjahr dieses Jahres orientieren. Ein weiteres Mal heißt es: zu Hause bleiben, Kontakte einschränken, Abstand halten, Masken auf. Doch diese Maßnahmen sind nicht das einzige Hilfsmittel, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Wir leben in einem fortgeschrittenen Zeitalter, in dem wir Technologie zu unseren Gunsten nutzen können, um der Ausbreitung von infektiösen Krankheiten Einhalt zu gebieten. Damit geht jedoch die Verarbeitung kritischer Daten einher. Als Tech-Kommunikationsagentur sehen wir es daher als unsere Pflicht an aufzuweisen, warum Daten im Kampf gegen die weitere Verbreitung von Krankheitserregern wie das Coronavirus SARS-CoV-2 oder zur Vorbeugung zukünftiger Pandemien so wichtig sind.

Mobile Analytics: Infektionsketten nachvollziehen

Epidemien und Pandemie sind kein modernes Phänomen. Auch wenn wir der Vergangenheit einiges voraushaben, was die medizinische Vorsorge und Lebensbedingungen betrifft, so wird die Corona-Pandemie nicht die letzte bleiben. Deshalb brauchen zentrale Institutionen wie zum Beispiel die WHO, das Robert-Koch-Institut oder die John Hopkins University viele und vielfältige Daten, um Ausbrüche ausmachen, Trends berechnen und das – lokale sowie globale – Krankheitsgeschehen überwachen zu können. Auf diesen Einblicken basierend, können sowohl diese Einrichtungen als auch Regierungen wiederum mit angemessenen Maßnahmen reagieren. Doch welche Daten sind relevant?

Mobile Analytics und Mobile Tracking sind seit diesem Jahr in aller Munde – nicht zuletzt wegen der viel diskutierten Corona-Warn-App. Diese nutzt Bluetooth-Low-Energy-Technologie, um mobile Geräte miteinander zu verbinden, die anonymisierten Daten abzugleichen sowie gegebenenfalls auf einen Kontakt mit COVID-19 infizierten Personen hinzuweisen. Die Anwendung von Doctorbox geht sogar einen Schritt weiter, indem sie ein Kontakttagebuch erstellt: Ebenso wie die Warn-App informiert sie Anwender über Begegnungen mit infizierten Personen und fasst betroffene Örtlichkeiten als Cluster zusammen. Diese Daten können dann an das RKI oder das Gesundheitsamt weitergeleitet werden. Bei Mobile Analytics geht es also darum, Infektionsketten nachzuverfolgen und im Falle eines Kontaktes schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen. Doch wir können auch jenseits des (akuten) Trackings von Daten und ihrer Aussagekraft profitieren.

Suchmaschinen als Trend Identifier: der Drang, Symptome zu googlen

Was wäre, wenn es eine Möglichkeit gäbe, Ausbrüche sowie die möglichen Ausbreitungswege einer Krankheit ‚vorauszusehen‘? Die sozialen Medien und die Auswertung von Suchmaschinenanfragen sollen zukünftig verstärkt zurate gezogen werden, um den Ort eines Ausbruchs schnell zu identifizieren und den Verlaufstrend – also, in welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit die Krankheit weiterziehen wird – auszumachen. Laut einer Bitkom-Umfrage wendet sich jeder Zweite im Krankheitsfall an das Internet und recherchiert auftretende Symptome via Suchmaschine. Dabei entstehen Insights, die – korrekt ausgewertet und verstanden – Aufschluss darauf geben, wo eine Krankheit ausbricht und wie sie sich womöglich bewegen wird. Gleiches gilt für Informationen, die über die sozialen Medien geteilt werden. Auf sozialen Plattform findet ein reger Austausch über Gruppen statt, in denen User nach ähnlichen Erfahrungen suchen oder um Rat fragen. Solche Einblicke über Suchmaschinen oder Social Media sind jedoch mit Vorsicht zu genießen und sollten nicht als einzige Quelle für Rückschlüsse auf Ausbrüche und Trends verwendet, sondern mit medizinischen Daten und Expertise korreliert werden. Außerdem raten wir dazu: Bevor man sich zu viele Sorgen macht aufgrund der virtuellen Selbstdiagnose, gilt es in jedem Fall einen Arzt aufzusuchen.

Location Intelligence: Von der Ausbreitung bis hin zur Krankenhauslogistik

Location Intelligence – also die Auswertung von Informationen unter Berücksichtigung räumlicher Zusammenhänge – kann nicht nur dabei helfen, internationale Märkte besser zu verstehen, sondern ebenfalls Rückschlüsse auf die Ausbreitung infektiöser Krankheiten zu ziehen und potenzielle Epi- oder Pandemien zu erkennen. So entwickelte zum Beispiel der kanadische Software-Anbieter BlueDot 2015 ein Modell, um den potenziellen Weg des Zika-Virus von Süd- nach Nordamerika zu visualisieren und somit das Gesundheitssystem in den USA vor der Ausbreitung zu warnen. Dafür nutzte das Unternehmen Geo- sowie Reisedaten. Die KI von BlueDot erkannte nach

Location Intelligence eignet sich jedoch nicht nur für prädiktive Aussagen zum Ausbruchsverlauf, sondern kann die medizinische Versorgungsplanung maßgeblich unterstützen und zur Schließung von Versorgungslücken beitragen. So entwickelte der ArcGIS-Experte Esri ein Modell, das mithilfe von Geoinformationen eine Karte erstellt, die die Auslastung von Intensivbetten in Deutschland in Echtzeit visualisiert. Dies soll garantieren, dass jedem betroffenen Patienten eine schnelle Versorgung zukommt.

Nun, da der Zulassungsprozess für das Mittel Curevac in die entscheidende dritte Phase übergegangen ist, könnte im nächsten Jahr mit einem Corona-Impfstoff zu rechnen sein. Dadurch ergeben sich folgende Fragen: Wie können wir Regionen ermitteln, in denen besonders viele Risikopatienten ansässig sind? Wie können wir den Transport des Impfstoffes in Echtzeit überwachen? Schließlich darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Für die Impfstoff-Distribution bietet sich ebenfalls die Location-Intelligence-Technologie an, die auf Grundlage von Daten Antworten auf diese kritischen Fragen liefert.

Daten machen die unsichtbare Gefahr in Form von Viren sichtbar und erlauben uns tiefgehende Einblicke, auf deren Basis wir lebenswichtige Entscheidungen treffen können. Trotzdem gilt auch weiterhin: Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen!

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